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Herausragende Kirchenarchitektur und Denkmale

St. Johannes - Geschichte und Architektur

Die St. Johannes-Kirche in Halle an der Saale ist „Kirche des Jahres 2006/2007'. Sie ist nicht wegen ihrer Denkmalschutzaspekte ausgewählt worden, sondern wegen des Bemühens der Gemeindemitglieder um ihre Kirche, die sie auch aus Platzmangel für die verschiedenen Gemeindeaktivitäten braucht.. Die Gemeinde richtet ihr Interesse vor allem auf das umliegende Wohngebiet und ihre Menschen. Des Weiteren war auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde entscheidend.

Der neugotische Backsteinbau wurde 1892/93 nach den Plänen von Friedrich Fahro gebaut. Fahro gab der damaligen Industrialisierung in Halle erstmals ein Gesicht und die Johanneskirche war sein erstes sakrales Werk, eine dreischiffige Halle mit Chor und der angefertigten Orgel auf der Empore durch die Firma Rühlmann aus Zörbig.

Die schönen figürlichen Fenster (das Pfingstwunder darstellend) im Bleiglasstil von Alois Freystadtl sind eine Besonderheit der Kirche. Durch den Bau der Kirche auf noch freiem Feld erfolgt ein Aufschwung im Flächenwachstum der Stadt. Es beginnt die Ausdehnung in den Süden der Stadt.

Die Bebauung mit umliegenden Wohnhäusern und Gebäuden erfolgte aber erst 20 Jahre später. Durch die Industrialisierung hervorgerufen entstand ein Bevölkerungswachstum in Halle und damit eine Kirchennot , da die vorhandenen Kirchen für die Gläubigen nicht ausreichten. Die hallesche Bevölkerung wuchs in dieser Zeit innerhalb von nur zwanzig Jahren auf das Doppelte an. Daher wurden in den 90-er Jahren durch den selbst gegründeten evangelischen Bauverein in kürzester Zeit drei zentrale Kirchen erbaut, wozu die Johanneskirche zählt.

Am 10.11.1893 fand die Kirchenweihe statt. In den folgenden Jahren gründete sich ein Frauenverein für die Unterstützung der Armen- und Krankenpflege (heute unter dem Namen Frauenhilfe). Gegen 1919 entstand daraus eine erste Schwesternstation. Es wurden aus dem entstehenden Platzmangel weitere Räumlichkeiten für die Gemeinde dazugemietet. In diesen waren Kindergärten, Vereine und öffentliche Freizeiteinrichtungen untergebracht.

1929 wurde eine neue Predigtstelle "Lutherbezirk" eingerichtet, und die gegründete Luthergemeinde wurde eine selbstständige Tochtergemeinde der Johannes-Gemeinde.

Ab 1933 wurde die Jugendarbeit zwangsweise eingestellt und die Kindergärten wurden der NSV unterstellt. Es entstand eine politische Spaltung zwischen Kirche und Bevölkerung, dies ließ Verbote für die kirchlichen Räume folgen. Nach Kriegsende begann ein Neuaufschwung im Gemeindeleben. Die zwei Kindergärten waren wieder in vollständiger Obhut der Johannesgemeinde.

Aus später folgenden finanziellen Gründen war ein Verfall der Kirche vorauszusehen. Schließlich wurde sie vom Kirchenkreis Halle als Baumateriallager der kirchlichen Baubrigade genutzt. Am Heiligen Abend 1977 versammelte sich die Gemeinde zum vorerst letzten Gottesdienst in der Kirche.

In den anschließenden Jahren zerfiel die Kirche zusehends; Tauben nisteten sich im Glockenturm ein und nutzten die Orgel als Unterschlupf, Brandlegung an der Orgel und viele weitere Schäden folgten.

Nach 1991, die Baubrigade hatte die Kirche verlassen, widmete sich die Gemeinde mit einem Erhaltungs- und Sanierungskonzept wieder der Erhaltung der Kirche. Als erste Sicherungsmaßnahme wurde das Dach des Kirchenschiffes und der Glockenturm repariert. Der Innenraum bekam einen neuen Putz. Jedoch zieht sich die vollständige Sanierung der Kirche aus Geldmangel noch viele Jahre hin.

1993 wurde sie erstmalig für kirchliche Veranstaltungen wieder freigegeben. Zum 100jährigen Kirchweihjubiläum fand in der Kirche zwischen Schuttbergen eine erste Andacht statt.. Nach dem letzten Gottesdienst am Heiligen Abend 1977 feierte die Gemeinde im Jahr 2000 wieder Weihnachten in der Johanneskirche. Heute finden von April bis September die Gottesdienste in der Kirche statt Der Kindergarten und Freizeiteinrichtungen werden gut besucht. Die Gemeinde zählt ca. 1.500 Mitglieder. In der Kirche finden außer den gottesdienstlichen Zusammenkünften auch kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte statt, die dem schönen neugotischen Bau gerecht werden. Die Gemeinde bemüht sich auch weiterhin um private und öffentliche Mittel, um die Sanierung der Kirche weiterzuführen. www.johanneskirche-halle.de

Quellen:
MZ Nr.48 27.02.2006, Super Sonntag 27.11.2005, MZ Nr. 275 26.11.2005, MZ Nr.192 19.08.2005, Zeittafel der Evangelischen Johannes-Gemeinde

Johannes-Kirche
An der Johanneskirche 1-2
06110 Halle (Saale)


 
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Nachfolgend finden Sie die Übersicht über die Gottesdiensttermine an den kommenden Wochenenden bis einschl. Ostern für die evangelischen sowie freikirchlichen Gemeinden zum Download:

Gottesdienste am kommenden WE und in der darauffolgenden Kalenderwoche (*.pdf-Datei, 192 KB)

Gottesdienste am Wochenende 4. und 5. März (*.pdf-Datei, 185 KB)

Gottesdienste am Wochenende 11. und 12. März (*.pdf-Datei, 185 KB)

Gottesdienste am Wochenende 18. und 19. März (*.pdf-Datei, 186 KB)

Gottesdienste am Wochenende 25. und 26. März (*.pdf-Datei, 186 KB)

Gottesdienste am Wochenende 1. und 2. April (*.pdf-Datei, 187 KB)

Gottesdienste an Gründonnerstag und Karfreitag (*.pdf-Datei, 177 KB)

Gottesdienste an Karsamstag & Ostern (*.pdf-Datei, 188 KB)

  
  
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